Symphysenschmerzen in der Schwangerschaft: Wenn jeder Schritt zur Qual wird

Der stechende Schmerz, den nur Schwangere kennen

Du kennst dieses Gefühl: Ein stechender, ziehender Schmerz direkt am Schambein, der jeden Schritt zur Herausforderung macht. Besonders beim Aufstehen, Treppensteigen oder Drehen im Bett wird der Schmerz unerträglich. Symphyseschmerzen in der Schwangerschaft betreffen etwa jede dritte Schwangere – und trotzdem wird darüber viel zu selten gesprochen. Die gute Nachricht: Du musst diese Schmerzen nicht einfach ertragen.

Was sind Symphyseschmerzen genau?

Die Anatomie verstehen

Die Symphyse ist die Verbindung zwischen den beiden Beckenhälften direkt über dem Schambein. Normalerweise ist diese Verbindung fest und stabil. In der Schwangerschaft lockert das Hormon Relaxin jedoch alle Bänder und Gelenke – auch die Symphyse.

Warum entstehen Symphyseschmerzen in der Schwangerschaft?

Hormonelle Lockerung: Relaxin bereitet deinen Körper auf die Geburt vor, lockert aber auch die Symphyse übermäßig.

Gewichtszunahme: Das zusätzliche Gewicht belastet die ohnehin instabile Verbindung zusätzlich.

Fehlhaltungen: Um andere Beschwerden zu kompensieren, veränderst du deine Körperhaltung und belastest die Symphyse einseitig.

Typische Symptome erkennen

  • Stechende Schmerzen am Schambein
  • Verschlimmerung beim Gehen, besonders bei großen Schritten
  • Schwierigkeiten beim Ein- und Aussteigen aus dem Auto
  • Schmerzen beim Drehen im Bett
  • Probleme beim Treppensteigen
  • Kinesio-Taping: Rolle und Grenzen

Wirkprinzip: Elastische Tapes heben die Haut leicht an, fördern Mikrozirkulation und Lymphfluss, geben sensorischen Halt und verbessern Propriozeption. Das kann Schmerzen reduzieren und ein stabileres Becken-Gefühl geben.

Abgrenzung: Tape wirkt ergänzend zu Training, Alltagsanpassungen und ggf. Gurt. Es ersetzt keine Medikamente.

Tragedauer: meist 5–7 Tage. Hautschonend entfernen.

Kontraindikationen: offene Haut, Allergien/Unverträglichkeiten, ungeklärte starke Schmerzen. Bei ausgeprägten Varizen oder Thromboserisiko vorab medizinisch abklären.

Wie kann Taping bei Symphyse aussehen?

Ziel: Beckenring unterstützen. Häufig genutzt wird eine „Tape-Gürtel“-Anlage um Hüfte/Becken mit überkreuzten Streifen im Schambeinbereich. Optional können Entlastungsstreifen über Kreuzbein/ISG gesetzt werden, wenn dort Schmerzen bestehen. Zug moderat. Idealerweise Anlage durch Hebamme oder Physiotherapeutin.

Hinweis: Keine Individualanleitung. Anlage immer durch geschulte Fachkraft klären.

MommyTape im Einsatz

Stabilisierung ohne Immobilisation: unterstützt den Beckenring, Beweglichkeit bleibt erhalten.

Schmerzlinderung: reduziert Zug- und Scherkräfte an der Symphyse, oft spürbar binnen 1–2 Tagen.

Häufig gestellte Fragen zu Symphysenschmerzen

Sind Symphysenschmerzen gefährlich für mein Baby?

Nein, Symphysenschmerzen schaden deinem Baby nicht direkt. Sie sind für dich unangenehm, haben aber keinen Einfluss auf die Entwicklung oder Gesundheit deines Kindes. Dennoch ist es sinnvoll, sie zu behandeln, um deine Lebensqualität zu verbessern.

Kann ich trotz Symphysenschmerzen Sport machen?

Ja, aber angepasst! Schwimmen und Aqua-Fitness sind oft gut verträglich. Vermeide Sportarten mit ruckartigen Bewegungen oder großen Schritten. Lass dir von deiner Hebamme oder Physiotherapeutin geeignete Übungen zeigen.

Verschwinden die Schmerzen nach der Geburt?

In den meisten Fällen ja. Die Hormone normalisieren sich nach der Geburt, und die Symphyse kann sich wieder stabilisieren. Bei einem kleinen Prozent der Frauen können leichte Beschwerden länger anhalten.

Kann Kinesio-Taping vorbeugend helfen?

Möglicherweise. Wenn du bereits einmal Symphysenschmerzen hattest oder familiär vorbelastet bist, könnte prophylaktisches Taping ab der 20. Schwangerschaftswoche sinnvoll sein. Besprich dies mit deiner betreuenden Hebamme.

Wann ist die Anwendung von Kinesio-Tape nicht geeignet?

Nicht anwenden solltest du es bei: offenen Hautstellen, bekannten Allergien gegen Klebstoffe, ungeklärten starken Schmerzen oder wenn deine Hebamme/dein Arzt davon abrät. Bei Krampfadern oder Thromboserisiko vorher medizinisch abklären lassen.



Medizinischer Hinweis: Bei sehr starken oder plötzlich auftretenden Schmerzen konsultiere bitte immer deine Hebamme oder deinen Arzt. MommyTape ergänzt die medizinische Betreuung, ersetzt sie aber nicht.

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